Schüttgut-ABC

Kies

Der Begriff Kies bezeichnet ein weitverbreitetes Sedimentgestein. Hierbei handelt es sich ursprünglich um eine Ansammlung von in Flüssen und Bächen rundgeschliffenen kleinen Steinen, umgangssprachlich auch Kieselsteine genannt. Größere Steine werden Gerölle oder Geschiebe genannt, unrunde oder scharfkantige Formen Schutt (als Begriff des Bauwesens Schotter).

Kies findet in der Bauwirtschaft Verwendung als Zuschlagsstoff (Gesteinskörnung) in Beton, als Schüttmaterial im Erdbau sowie als Gleisschotter im Bahnbau. Reiner Kies besitzt ein großes Porenvolumen und eignet sich daher aufgrund der hohen Wasserdurchlässigkeit auch als Filterschicht für Drainagen in feuchtem Untergrund. Da Kies im Gegensatz zum Humus keine für Pflanzen nahrhaften Stoffe enthält und Oberflächenwasser rasch versickert, findet sich dort nur eine spärliche Bewachsung.

Kies-Korngrößenfraktionen nach DIN 4022:

Kies (G) Korngröße
Grobkies (gG) 20,0 – 63,0 mm
Mittelkies (mG) 6,3 – 20,0 mm
Feinkies (fG) 2,0 – 6,3 mm.

Für Spezialzwecke ist ein noch feineres Sieben notwendig. Bei Kornfraktionen kleiner als 2 mm spricht man von Sand verschiedener Feinheit, bei Kornfraktionen über 63 mm von Steinen. Nach oben

Sand

Sand ist ein natürlich vorkommendes, unverfestigtes Sedimentgestein, das sich aus einzelnen Sandkörnern mit einer Korngröße von 0,063 bis 2 mm zusammensetzt. Sand wird daher zwischen dem Feinkies (Korngröße 2 bis 6,3 mm) und dem Schluff (Korngröße 0,002 bis 0,063 mm) eingeordnet.

Sand-Korngrößenfraktionen nach DIN 4022:

Sand (S) Korngröße
Grobsand (gS) 0,63 – 2,0 mm
Mittelsand (mS) 0,20 – 0,63 mm
Feinsand (fS) 0,063 – 0,20 mm.

Sand bildet in vielen Wirtschaftszweigen eine grundlegende Rohstoffkomponente und ist daher von wesentlicher wirtschaftlicher Bedeutung. In erster Linie dient er als Baustoff im Tief-, Verkehrswege-, und Erdbau sowie als Grundstoff für die Glasherstellung. Quarzreicher Sand ist ein Rohstoff für die Zementherstellung. Des Weiteren stellt Sand einen wesentlichen Zuschlagsstoff bei Baustoffen wie Beton und Mörtel dar. Beim Verlegen von Pflasterbelägen eignet sich Sand sowohl als Pflasterbettung als auch für die Fugenfüllung. Nach oben

Wesersand

Alle Wesersand- und Weserkies-Sorten sind hochwertige feine Gesteinskörnungen mit besonderen Eigenschaften, die über die Regelanforderungen hinausgehen. Wie alle Flusssande enthält Wesersand Partikel aus unterschiedlichen Gesteinen. Nach oben

Putzsand

Mauersand, gewaschen, Korngrößenfraktion 0-2 mm. Verwendet als Zuschlagstoff für Zement und Wasser zum Mauern oder als Bodenverbesserer bei schweren Böden, zuweilen auch als nicht färbender Spielkastensand. Nach oben

Brechsand

Brechsand gehört zu den Gebrochenen Mineralstoffen, deren Form nicht natürlich entstanden ist und die künstlich zerkleinert wurden. Der auch Quetschsand genannte Brechsand ist Sand mit einer Korngröße von 0 bis 5 mm, dazu zählt auch der Edelbrechsand oder Feinst-Brechsand mit Korngrößen von 0 bis 0,25 mm. Nach oben

Füllsand

Der originäre Füllsand dient als Material für Auffüllungen, während der frostsichere Füllsand (F1) als frostunempfindliches Material als sogennate „Untere Lage“ eingesetzt wird, z.B. als Sauberkeitsschicht unter der Betonsohle von Häusern. Nach oben

Pflastersand

Plattensand, gesiebt, Korngrößenfraktion 0-8 mm. Dient u.a. als Ausgleichsschicht unter Gehwegplatten und Beton-Pflastersteinen. Nach oben

Mutterboden

Mutterboden (auch Muttererde genannt) ist humusreicher Oberboden, d.h. die oberste und fruchtbarste Schicht im Boden, der neben den mineralischen Hauptbestandteilen (Kies- und Sand- oder Tonanteile) auch Humus und Kleinlebewesen enthält. Im Rahmen von Baumaßnahmen fällt Mutterboden oft als überschüssiger Bodenaushub an, da dieser Boden nicht tragfähig ist und daher entfernt werden muss, wenn ein Weg oder ein Bauwerk entstehen soll.

Da es sich um besonders wertvollen Boden handelt, darf der Mutterboden nicht zusammen mit anderem Bauaushub entsorgt oder deponiert werden. Nach § 202 BauGB soll Mutterboden, der bei der Errichtung und Änderung baulicher Anlagen sowie bei wesentlichen anderen Veränderungen der Erdoberfläche ausgehoben wird, in nutzbarem Zustand erhalten und vor Vernichtung oder Vergeudung geschützt werden. Nach oben

Recycling-Baustoffe (Ziegelbruch)

Für Trag- und Frostschutzschichten werden häufig recycelte Baustoffe verwendet, die aus gebrochenen Materialien (z.B. Rotstein) bestehen. Recycling-Baustoffe dienen auch als Dränagematerial sowie zur Herstellung von Rigolen. Nach oben

Weiterführende Informationen über Sand ↑ und Kies ↑ finden Sie im Online-Lexikon Wikipedia ↑.

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